Eine auffällige Wachstumsstörung, meist ein offensichtlicher Kleinwuchs, ist für viele Betroffene extrem belastend. Als normal gilt es, wenn die Körpergröße und die Wachstumsgeschwindigkeit zwischen der dritten und der 97sten Perzentile liegen. Das heißt: ein Kind, das zu den 3 % der kleinsten seiner Altersgruppe gehört, gilt als kleinwüchsig, ein Kind, das zu den 3 % der größten Kinder seiner Altergruppe zählt, gilt als großwüchsig.
Als Endokrinologen überprüfen wir, inwieweit die Wachstumsstörung hormonell bedingt ist, daneben gibt es aber weitere mögliche Ursachen. Im Folgenden sind beispielhaft die wichtigsten Auslöser der Störung aufgeführt.
Bei bestimmten Wachstumsauffälligkeiten gilt es zunächst einmal, sich die Familienmitglieder anzusehen und zu klären, inwiefern bestimmte Wachstumsmuster auffällig sind. Die Zielgröße von Kindern lässt sich mit einer einfachen Formel berechnen: Addition der Körpergröße beider Eltern, geteilt durch zwei und – geschlechtsabhängig – zzgl. bzw. abzgl. von 6,5 cm.
Wichtig ist es darüber hinaus zu überprüfen, ob es bei der Patientin oder dem Patienten bereits zu einem Stillstand des Wachstums gekommen ist. Die Messung des Knochenalters mittels Röntgenstrahlung lässt sich am besten an der linken Hand durchführen. Auch die Zahnentwicklung kann ggf. ein weiterer guter Indikator sein.
Rund 100.000 Menschen gelten in Deutschland als kleinwüchsig.
Bei einer hormonellen Ursache der Wachstumsstörung (Kleinwüchsigkeit) steht ein gentechnisch hergestelltes menschliches Wachstumshormon zur Therapie zur Verfügung. Die Einnahme kann eine normale Körpergröße ermöglichen. Auch IGF-1 kann inzwischen als Therapie verschrieben werden.