Die kirschkerngroße Hirnanhangdrüse (medizinisch „Hypophyse“) liegt etwa auf Höhe der Nasenwurzel in einer Knochenmulde. Sie ist ein zentrales Steuerungsorgan bei der Hormonbildung (im Hormonstoffwechsel). In der Hypophyse werden lebenswichtige Hormone produziert, dazu gehören u. a.:
Die Hypophyse setzt sich aus einem Vorderlappen und einem Hinterlappen zusammen. Über den Hypophysenstiel ist die Hirnanhangdrüse zudem mit dem Gehirn verbunden. Zwischen den beiden Lappen wird das Hormon MSH gebildet, das den UV-Schutz der Haut, den Appetit und darüber hinaus die sexuelle Erregung reguliert.
Der Vorderlappen ist eine Drüse, bestehend aus mehreren Zelltypen, in denen Hormone gebildet werden. Diese werden in den Blutkreislauf ausgeschüttet und gelangen so zu den Zielorganen. Der Hinterlappen ist Teil des Gehirns. Seine Aufgabe: die Speicherung und Abgabe der beiden Hormone Vasopressin (ADH) und Oxytocin. Zum Nachhören hier klicken.
Verschiedene Erkrankungen können die Hormonbildung und -ausschüttung der Hypophyse stören, sodass sie entweder zu viele oder zu wenige Hormone produziert: Ein Tumor kann beispielsweise auf die Hypophyse drücken, eine Entzündung des Gehirns oder der Hirnhäute kann sich auf ihre Funktion auswirken, ein Unfall oder auch ein operativer Eingriff können die Hypophyse negativ beeinträchtigen. Die seltenen Erkrankungen der Hypophyse sind meistens (gutartige) Hypophysen-Tumore (Adenome). Diese können unterschiedliche Symptome auslösen:
Um die Ursache(n) der Erkrankung zu finden und die Beschwerden zu lindern, folgen auf die Anamnese spezielle Untersuchungen des Bluts sowie bildgebende Verfahren, beispielsweise ein MRT.