Der sogenannte Hypogonadismus ist eine der Geschlechtshormonstörungen, die die Lebensqualität Betroffener stark beeinträchtigen kann. Diese Art der „Verweiblichung“ ist charakterisiert durch einen Mangel an Testosteron beim Mann. Der primäre Hypogonadismus entsteht durch einen Hodenschaden, der sekundäre Hypogonadimus durch eine Insuffizienz der Hypophysen-Vorderlappen. Symptome sind die „Verweiblichung“ des Mannes: fehlender Bartwuchs, Abnahme der Muskel- und Knochenmasse (Osteoporose), Anämien und die Entstehung einer sogenannten Männerbrust.
Die Männerbrust entartet nicht – anders beim Mammakarzinom des Mannes. Die Gynäkomastie entsteht durch eine Östrogen-Stimulation des normalen Brustdrüsengewebes. Das ist häufig angeboren und muss operativ entfernt werden. Findet sich eine der Männerbrust zugrundeliegende Hormonstörung, kann diese behandelt werden. Solche Behandlungen nehmen wir im Hormon- und Stoffwechselzentrum Prof. Wüster in Mainz vor. In der Folge verschwindet auch das „sichtbare Symptom“. Eine Gynäkomastie kann auch medikamentös verursacht sein – vor allem bei älteren Männern, die Spironolakton einnehmen. Auch andere Geschlechtshormonstörungen sind immer wieder Teil unserer medizinischen Tätigkeit.
In der Pubertät lässt sich diese Erkrankung anhand von Veränderungen der psychischen Entwicklung, Hodenhochstand (Hypospadie) und/oder Hochwuchs diagnostizieren. Im Erwachsenenalter haben Patienten Symptome wie Hypogonadismus, Gynäkomastie, Anämien, Osteoporose, Oligo-/Azoospermie, Infertilität, Hodenschaden, Diabetes (Typ 2), Adipositas, Thrombosen, Epilepsie und/oder Depressionen. Betroffene aus dem Rhein-Main-Gebiet sollten den Besuch in unserem Hormon- und Stoffwechselzentrum nicht scheuen.
Die Ursachen sind vielfältig: Stress, Erkrankung von Schilddrüse, Hypophyse und/oder Eierstöcken, Krebserkrankung, Medikamente, Absetzen der Pille, vorzeitige Wechseljahre. Die Folgen einer Ovarieninsuffizienz sind u. a. Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Lustlosigkeit, Scheidentrockenheit, Unfruchtbarkeit und Osteoporose. Die Diagnostik in unserem Mainzer MVZ erfolgt mittels Hormonuntersuchungen, Ultraschall und/oder MRT. Je nach Beschwerdebild kommen Hormonersatz, Kontrazeption und/oder eine Stimulation der Ovarialfunktion zum Einsatz.