Was bedeutet eine Coronainfektion in der Kombination mit endokrinen Erkrankungen?
Die Angst vor einer Corona-Erkrankung hat sich mit der Omikron-Variante spürbar gelegt. Doch die aktuell nach wie vor hohe Zahl an täglichen Neuinfektionen gibt wenig Anlass zur Sorglosigkeit.
Menschen mit endokrinologischen (Autiommun-)Erkrankungen haben, verglichen mit dem Rest der Bevölkerung, natürlich das gleiche Risiko, sich mit dem Coronavirus anzustecken. Jedoch besteht für sie vermutlich ein höheres Risiko, infolge einer Coronainfektion zu sterben oder unter Langzeitfolgen (Long-COVID) zu leiden.
Vorliegende Untersuchungen scheinen zu bestätigen, dass das endokrine System durch eine SARS-CoV-2-Infektion teilweise nachhaltig geschädigt wird (Veröffentlichung der Limbachgruppe). Daher sind weiterhin gleichermaßen Wachsamkeit und Vorsicht geboten.
Menschen mit endokrinen Erkrankungen wird vom Hormon- und Stoffwechselzentrum Prof. Wüster empfohlen die bekannten Vorsichtsmaßnahmen weiter zu beherzigen (Hygieneregeln, Abstandsregeln, Impfung).
Weitere Infos zu Corona und endokrinen Erkrankungen finden Sie bei der DGE (Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie). Das Formular zur Impf-Priorisierung finden Sie hier. Für spezielle Rückfragen stehen wir Ihnen gerne per E-Mail zur Verfügung.
Schilddrüsen-Erkrankungen – es gilt: Die Schilddrüsenhormone unverändert weiternehmen. Bei einer Nebennierenrinden-Insuffizienz: Hydrocortison zeitweise bis 100 mg/Tag erhöhen (2/3 morgens, 1/3 abends); evtl. intravenöse Hydrocortison-Dauerinfusion. Patientinnen und Patienten mit Diabetes mellitus (insulinpflichtig): ggfs. Insulindosis anpassen, eine regelmäßige Blutzuckerkontrolle ist bei Typ 2 erforderlich. Bei Osteoporose und einer Prolia-Therapie sind keine Änderungen nötig.
Das Facharztteam des Hormon- und Stoffwechselzentrums Prof. Wüster bittet Sie um Ihr Feedback für die Forschung zum Verlauf des Coronavirus in Verbindung mit (seltenen) endokrinen Erkrankungen.