WORMS. Unter Osteoporose versteht man einen fortschreitenden Abbau der Knochenstruktur. Die Krankheit ist heimtückisch: Im Anfangsstadium verursacht sie oft keine Beschwerden und bleibt daher lange Zeit unbemerkt. Sind die Knochen jedoch einmal porös, können sie schon durch geringe Einwirkungen brechen – beispielsweise durch einen Sturz aus dem Stand. Prof. Dr. med. Dr. h.c. Christian Wüster ist Endokrinologe und damit auch Facharzt für Stoffwechselerkrankungen der Knochen. Er erklärt: „Bereits ab dem 35. Lebensjahr verlieren gesunde Menschen jährlich rund 0,5 bis ein Prozent ihrer Knochenmasse. Verläuft der Knochenabbau noch rascher und intensiver, dann wird es bedenklich.“
Knochenschwund lässt sich durch Medikamente und einen angepassten Lebensstil aufhalten. Daher ist Früherkennung bei Osteoporose ein umso wichtigeres Thema, wie der Facharzt betont: „Je früher wir einen beginnenden Knochenschwund – oder besser noch ein erhöhtes Risiko dafür – erkennen, desto effektiver lässt sich gegensteuern.“ Um den Zustand der Knochen zu beurteilen, verwendet Prof. Dr. Wüster in seiner Praxis ein hochmodernes Knochendichtemessgerät, das nach der sogenannten DXA Methode funktioniert.
„Dabei kommt Röntgenstrahlung in äußerst geringer Intensität zum Einsatz, die etwa der Strahlung auf einem Transatlantikflug entspricht“, erklärt der Experte. Anhand der Messergebnisse kann sich der Arzt ein genaues Bild vom Zustand der Knochen machen und eine individuelle Behandlung einleiten.
Prof. Dr. Wüster empfiehlt eine regelmäßige Knochendichtemessung als Standard-Vorsorgeuntersuchung für Personen ab etwa 50 Jahren, auch dann, wenn keine besonderen Beschwerden oder Risikofaktoren vorliegen. Vor allem Frauen ab der Menopause sollten ihre Knochendichte überprüfen lassen. Denn der sinkende Östrogen Spiegel kann das Risiko für einen Knochenabbau erhöhen. Auch chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus, COPD, eine Nieren- oder Herzinsuffizienz bzw. Untergewicht stellen typische Risikofaktoren dar. Wird ein beginnender Knochenschwund rechtzeitig erkannt, können Betroffene oft schon mit kleinen Lebensstil Änderungen wie einer angepassten Ernährung oder mehr Bewegung gegensteuern, wie der Facharzt betont. Typische Komplikationen wie Knochenbrüche oder chronische Schmerzen lassen sich so vermeiden.