FRANKFURT. Zehn bis 20 Millionen Menschen leiden in Deutschland an Adipositas. Das bedeutet, ihr Body Mass Index liegt bei mindestens 30 kg/m2. „Bei der Adipositas handelt es sich um eine chronische Erkrankung, die eine lebenslange, interdisziplinäre Therapie und Begleitung der Patienten bedarf. Die langfristig Perspektive spielt deshalb von Beginn der Therapie an eine große Rolle. Wichtig zu wissen ist, dass zeitlich begrenzte medizinische Behandlung ein hohes Rückfallrisiko birgt“, betont Professor Dr. med. Dr. h.c. Christian Wüster, Leiter des Hormon- und Stoffwechselzentrums in Mainz. In seiner fachärztlichen Praxis behandelt Christian Wüster auch viele Patienten aus dem Raum Frankfurt, die an Adipositas leiden.
Die Leitlinien der Deutschen Adipositas Gesellschaft sehen vor, dass Patienten ab einem BMI von 30 behandelt werden sollen. Denn ab dieser Grenze zeigt sich, dass die Mortalität der Patienten deutlich ansteigt. Risiken, Begleiterkrankungen wie Hypertonie, Diabetes mellitus sowie ein erhöhtes Schlaganfallrisiko zu entwickeln, müssen in der Therapie in den Blick genommen werden.
Liegen diese Komorbiditäten bereits vor, wird eine Adipositas Therapie bereits bei einem Übergewicht mit einem Body Mass Index ab 25 kg / m2 angezeigt. Für Professor Dr. med. Dr. h.c. Wüster ist die Behandlung von Patienten mit Adipositas immer eine interdisziplinäre Herausforderung. Er setzt dabei auf ein multimodales Programm, das Bewegungs-, Ernährungs- und Verhaltenstherapie miteinander in Einklang bringt.
Als Spezialist legt der Endokrinologe einen Schwerpunkt auf die Auswirkungen der Adipositas auf den Hormonhaushalt beziehungsweise das Wechselspiel zwischen hormonellen Erkrankungen und der Entstehung von Adipositas. Denn Adipositas kann auch infolge einer Stoffwechselerkrankung entstehen. Der Facharzt weiß, dass längst nicht alle Patienten in dieser Form multimodal behandelt werden. Eine strukturierte Adipositas Therapie ist eine wichtige Voraussetzung, um Patienten langfristig zu helfen, ihren Body Mass Index zu senken und zu halten.